Johann Nasielski
• Geburtsdatum: 15.7.1925 in Dessau
• letzte Dessauer Wohnadresse: Lange Gasse 17a
• Todesdatum: Ende August 2018 in Israel
In der Langen Gasse 17a befanden sich die Schuhmacherwerkstatt und die Wohnung von Ignatz (Isaak) Nasielski und seiner Familie. Er stammte aus Lubranitz in Pommern (heute: Lubraniec, Polen), seine Ehefrau Rosalie aus Brzesko in Galizien (heute Polen).
Ihr gemeinsamer Sohn Leo wurde am 6. Dezember 1923 in Dessau geboren. Ihr zweiter Sohn Johann erblickte am 15. Juli 1925 ebenfalls in Dessau das Licht der Welt. Rosalie Nasielski, Ignatz Nasielski und Leo Nasielski wurden in Auschwitz ermordet.
Johann Nasielski wurde im Oktober 1938 im Zuge der „Polen-Aktion“ abgeschoben. Ende 1940 zwang die SS Johann Nasielski, der in Krakau (polnisch: Kraków) lebte, in das Zwangsarbeitslager Pustków. Im Zuge der Auflösung dieses Lagers überstellte die SS ihn Ende Juli 1944 nach Auschwitz-Birkenau und von dort einen Monat später nach Auschwitz III Buna-Monowitz. Über eines der Außenlager von Auschwitz in Gleiwitz (polnisch: Gliwice) kam er schließlich in das Außenlager Blechhammer, wo Johann Nasielski im Januar 1945 von der Roten Armee befreit wurde. Seine Eltern Rosalie und Ignatz Nasielski sowie seinen Bruder Leo hatte die SS in Auschwitz ermordet. 1947 wanderte er in die USA, wo er seinen Namen in Jack Nasielski änderte, aus. Im Alter von 92 Jahren wanderte er im Juni 2018 nach Israel ein, wo er Ende August 2018 verstarb.
Das Haus in der Langen Gasse wurde am 7. März 1945 durch Bomben zerstört, danach teilweise wieder hergestellt.
Lage des Stolpersteins für Johann Nasielski