Weitere Themen
Opfer rechtsextremer Gewalt nach 1990 – Alberto Adriano (PDF)
Am 14. Juni 2000 stirbt Alberto Adriano im Alter von 39 Jahren, nach drei Tagen im Koma, an den Kopfverletzungen, die ihm drei neonazistische Skinheads im Stadtpark von Dessau zugefügt hatten.
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„Warum Adriano?“ 20 Jahre Erinnern und Mahnen 2000–2020 in Dessau, [eine Publikation des Multikulturellen Zentrums Dessau (PDF]](assets/docs/Broschuere_Warum-Adriano_1.pdf)
Siehe auch: www.rechte-gewalt-sachsen-anhalt.de
Opfer rechtsextremer Gewalt nach 1990 – Hans-Joachim Sbrzesny (PDF)
Hans-Joachim Sbrzesny wird am 1. August 2008 in Dessau von zwei Neonazis tödlich misshandelt.
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und in der Broschüre – Hans-Joachim Sbrzesny – Mord an einem scheinbar Obdachlosen der Beratungsstelle für Opfer rechter Gewalttaten Anhalt/Bitterfeld/Wittenberg
Siehe auch: www.rechte-gewalt-sachsen-anhalt.de
Hermann Cohn – Liberaler Politiker und führender Vertreter der anhaltischen Juden (PDF)
Der Jurist Hermann Cohn (geb. 1869 in Dessau, gest.1933 in Dessau) war ab 1902 für das bürgerlich-liberale Lager Dessauer Stadtverordneter und von 1912 bis 1918 Stadtverordneten-Vorsteher, außerdem langjähriger anhaltischer Landtagsabgeordneter. Ende 1918 war er einer der Mitbegründer der linksliberalen Deutschen Demokratischen Partei (DDP) in Anhalt. 1918 bis 1922 gehörte er dem anhaltischen Staatsrat an.
Hermann Cohn war langjähriger Vorsitzender der Dessauer Israelitischen Kultusgemeinde und Mitglied im Hauptvorstand der deutsch-jüdischen Massenorganisation Centralverein deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens. Er war ein liberaler Jude, der seine Überzeugung engagiert gegen den zeitgenössischen Antisemitismus und auch gegen den aufkommenden Zionismus verteidigte.
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Heinrich Deist – demokratischer Politiker in Dessau und Anhalt (PDF)
Heinrich Deist (geb. 1874 in Mitterode, gest. 1963 Dessau) war ein bedeutender SPD-Politiker. 1903 kam er als Geschäftsführer des Volksblattes für Anhalt nach Dessau und gründete ein halbes Jahr später die Arbeiterdruckerei. Von 1905 bis 1909 und erneut von 1911 bis 1918 war er Stadtverordneter in Dessau und Vorsitzender des SPD-Landesvorstandes Anhalt. 1919 wurde er erster Anhaltischer Ministerpräsident, erneut 1924 bis 1932. Während der NS-Zeit war er mehrfach in „Schutzhaft“. Nach dem Zweiten Weltkrieg trat er erneut an die Spitze der anhaltischen Landesverwaltung und wurde nach der Vereinigung des ehem. Freistaates Anhalt mit der Provinz Sachsen Bezirkspräsident in Dessau. Nach der Aufhebung der Länder 1952 wurde er Präsident aller Verwaltungsschulen im Bezirk Halle, jedoch bald aller Ämter enthoben und lebte zurückgezogen in Mosigkau.
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Die Demokratenfamilie Hoch (PDF)
Gustav Hoch sen. (1862–1942) Gustav Hoch jun. (1891–1943) Fritz Hoch (1896–1984)
Politische Überzeugungen findet man innerhalb einer Familie oft von Generation zu Generation weitergegeben. So auch in der Familie des Sozialdemokraten Gustav Hoch sen., die auch in der Stadtgeschichte von Dessau-Roßlau eine wichtige Rolle spielt.
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Richard Paulick – demokratischer Politiker in Dessau und Anhalt (PDF)
Richard Paulick (geb. 1876 in Charlottenburg, gest.1952 in Dessau-Alten) war ab 1905 Redakteur des Volksblatts für Anhalt in Dessau. 1918 wurde er Vorsitzender des Dessauer Arbeiter- und Soldatenrates. Ab 1918 Mitglied des anhaltischen Staatsrats, gehörte er in die erste Reihe der Verantwortlichen für die Gestaltung der neuen, demokratischen Verhältnisse im Freistaat Anhalt. Von 1928 bis 1932 war er Präsident des anhaltischen Landtags, ab Oktober 1930 anhaltischer Regierungspräsident. 1933 wurde er aus dem Staatsdienst entlassen. Nach dem gescheiterten Attentat auf Hitler vom 20. Juli 1944 wurde er im Rahmen der „Aktion Gitter“ verhaftet und ins Konzentrationslager Buchenwald gesperrt. Ab Mai 1945 übernahm Richard Paulick das Amt des Stadtrats für Soziales in Dessau, 1949 trat er in den Ruhestand.
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Gründung der Ortsgruppe der Deutschen Demokratischen Partei (DDP) 1918 (PDF)
Am 16. November 1918 wurde im Berliner Tageblatt der Aufruf zur Gründung einer „Deutschen Demokratischen Partei“ (DDP) veröffentlicht. 60 Persönlichkeiten des öffentlichen und politischen Lebens hatten ihn unterzeichnet, darunter der Chefredakteur des Berliner Tageblatts, Theodor Wolff (1868–1943), der Heidelberger Soziologieprofessor Alfred Weber (1868–1958), der bekannte Publizist und Pazifist Hellmut von Gerlach (1866–1935), der Physiker Albert Einstein (1879–1955), der Strafrechtler Franz von Liszt (1851–1919) und die Frauenrechtlerin und Soziologin Marianne Weber (1870–1954), Ehefrau des berühmten Soziologen Max Weber.
Weiterlesen im PDF (Text von Bernd G. Ulbrich)
Massenversammlung für demokratisches Wahlrecht in Anhalt 1910 (PDF)
Am 3. April 1910, einem Sonntag, erlebte Dessau im Friedrichsgarten, einem Wiesengelände nahe der Mulde, eine beeindruckende Massenversammlung.
Es handelt sich um die bis dahin größte Kundgebung für die Einführung eines demokratischen Landtags- und Kommunalwahlrechts in Anhalt in der Stadtgeschichte – ein wichtiger Meilenstein bei der Stärkung demokratischen Bewusstseins in breiten Schichten der Arbeiter und der Bürgerschaft.
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Demokratische Verfassung des Freistaates Anhalt von 1919 (PDF)
Am 18. Juli 1919 verabschiedete die damalige gesetzgebende Gewalt, die Konstituierende Landesversammlung, im, Ende des Zweiten Weltkrieges, zerstörten Regierungs- und Landtagsgebäude (Behördenhaus) in der Dessauer Friedrichstraße eine neue Verfassung für Anhalt.
Am Tag darauf trat die Verfassung in Kraft. Auch die anderen Bundesstaaten des Deutschen Reichs sowie dieses Reich – die Weimarer Republik – gaben sich um diese Zeit neue Verfassungen.
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Demokratische pädagogische Reformen am Friedrichsgymnasium 1922–1933 (PDF)
Die stürmischen Jahre der Weimarer Republik hatten auch in der Pädagogik zahlreiche Debatten und gedankliche und praktische Neuansätze zur Folge, die in ihrer Grundtendenz auf die Ausprägung eines demokratischen Schulwesens zielten. So war es auch im von einer Koalition aus SPD und DDP regierten Freistaat Anhalt.
Die anhaltische Bildungspolitik verbesserte die Zugänge der ärmeren Schichten zur schulischen Ausbildung, modernisierte viele Lehrpläne, schuf eine 4-jährige Grundschule als Unterbau für sämtliche weiteren Schultypen, regte an, das Verhältnis zwischen Schule und Gesellschaft grundsätzlich neu zu überdenken, brachte einen neuen Typus von Lehrer hervor u.a.
Dies geschah auf Grundlage der Weimarer und der Anhaltischen Verfassung und in Umsetzung landespolitischer Beschlüsse, aber auch in Verarbeitung der Erfahrungen vor Ort mit der neuen gesellschaftlichen Ordnung.
Weiterlesen im PDF (Text von Dr. Bernd G. Ulbrich)
Bibliographie (PDF)
Bibliografie (Auswahl)
Sekundärliteratur
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[anonym] Erich Köckert. Ein Patriot, in: Dessauer Kalender, Jg. 1965, S. 57 f.
Wolfgang Benz u. Barbara Distel (Hg.): Der Ort des Terrors. Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager, Band 3. Sachsenhausen, Buchenwald, München 2007 -
Ellen Bertram: Menschen ohne Grabsteine. Die aus Leipzig deportierten und ermordeten Juden, Passage-Verlag Leipzig 2001
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Franz Brückner: Häuserbuch der Stadt Dessau, Dessau 1975 ff.
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Buch der Erinnerung. Die in Baltikum deportierten deutschen, österreichischen und tschechoslowakischen Juden, 2 Bde., München 2003
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Marianne Büning: „… nur wie Fremdlinge in unserm eignen Wohnorte betrachtet“. Geschichte der jüdischen Gemeinde von Zerbst, Dessau 2007
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Bundesarchiv Koblenz (Hg.): Gedenkbuch. Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933?–?1945, Koblenz 2006
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Dessau-Ziebigk. Das Stadtviertel im Grünen und an der Elbe. Eine Ortschronik, 8. Teil, Dessau 2007 Heinz Eckler: Paul Kmiec. Leben und Kampf eines Dessauer Kommunisten, Dessau 1986
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Irene A. Diekmann und Klaus Wettig (Hg.): Konzentrationslager Oranienburg. Augenzeugenberichte aus dem Jahre 1933, Potsdam 2003
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Horst Engelmann: „Sie blieben standhaft“. Der antifaschistische Widerstandskampf in Dessau unter Führung der Kommunistischen Partei Deutschlands, Dessau 1983
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Forschungsgruppe Zyklon B, Dessau: Zyklon B – Die Produktion in Dessau und der Missbrauch durch die deutschen Faschisten, Norderstedt 2007
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Gedenkbuch für die Opfer des Konzentrationslagers Ravensbrück 1939?–?1945, hg. v. der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück, Berlin 2005
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Manfred Gill, Peter Löhnert: Jüdische Chemiker aus Dessau in der Filmfabrik Wolfen, Dessau 1997
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Alfred Gottwaldt, Diana Schulle: Die Judendeportationen aus dem Deutschen Reich von 1941?–?1945, Wiesbaden 2005
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Werner Grossert: Hugo Jacoby. Auf der Suche nach einem jüdischen Sozialisten und Antifaschisten, einem Erschlagenen und Vergessenen, Dessau 2005
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Werner Grossert: „Lebensmut ist Pflicht“. Dr. Isidor Walter, der letzte Dessauer Rabbiner, in: „Schauplatz vernünftiger Menschen“. Kultur und Geschichte in Anhalt/Dessau, Dessau 2005, S. 293?–?298
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Werner Grossert: Geschichte der Dessauer Juden 1933–1945, Dessau 2006
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Bernhard Hein: Geschichte in Stein und Bronze. Die Denkmäler und Gedenktafeln der Stadt, Dessau 2006
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Eva-Maria Herz-Michl, Dagmar Mäbert: Geschichte der Juden in Dessau zu Beginn der dreißiger Jahre, Dessau 1995
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Eva-Maria Herz-Michl, Dagmar Mäbert: Verfolgt… vertrieben… Erinnerungen ehemaliger jüdischer Mitbürger aus Dessau, Dessau 1998
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Fritz Hesse: Aus den Jahren 1925 bis 1950. Erinnerungen an Dessau, Band 2, Dessau 1995
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Ute Hoffmann (Hg.): Psychiatrie des Todes. NS-Zwangs-sterilisation und „Euthanasie“ im Freistaat Anhalt und in der Provinz Sachsen, Teil 1, Magdeburg 2001
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Ute Hoffmann (Hg.): Psychiatrie des Todes. NS-Zwangs-sterilisation und „Euthanasie“ im Freistaat Anhalt und in der Provinz Sachsen, Teil 2, Magdeburg 2006
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Ute Hoffmann: Todesursache: „Angina“. Zwangssterilisation und „Euthanasie“ in der Landes-Heil- und Pflegeanstalt Bernburg, Magdeburg 1996
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Ute Hoffmann/Dietmar Schulze: „…wird heute in eine andere Anstalt verlegt“. Nationalsozialistische Zwangssterilisation und „Euthanasie“ in der Landes-Heil- und Pflegeanstalt Bernburg – eine Dokumentation, Dessau 1997
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Alfred Krüger: Verfolgung, Vertreibung, Vernichtung – Vom Boykott zur Gaskammer, in: Dessauer Kalender, Jg. 1988, S. 16?–?20.
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Ruth Krüger: Transfert sans adieu… Auf Spurensuche nach Selma und Mayer Reich, in: Dessauer Kalender, Jg. 2008, S. 18?–?29
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Peter Löhnert: Aus einer Familiengeschichte nach 1933 – Die jüdische Familie Mariam, in: Dessauer Kalender, Jg. 2009
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Lutz Miehe: Die Aktion „Arbeitsscheu Reich“ im Juni 1938 und die Verfolgung der „Zigeuner“ in Magdeburg, in: Stadtgeschichte in der NS-Zeit, hg. v. D. Schmiechen-Ackermann u. St. Kaltenborn, Münster 2005
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Sabine Schnierer: Verwahrt, verlegt, vergessen. Die Einbeziehung der Landes-Siechenanstalt Hoym in das „Euthanasie“-Programm des Nationalsozialismus, Aachen 1997
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Alexander Sperk: Anhalt im Spiegel der Lageberichte der geheimen Staatspolizei und des Staatsministers zu Beginn des Nationalsozialismus, in: Mitteilungen des Vereins für Anhaltische Landeskunde, Jg. 14, Köthen 2005
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Theresienstädter Gedenkbuch, Prag 2000
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Bernd G. Ulbrich: Antisemitismus in Dessau. Eine Spurensuche in den Jahren 1924 bis 1939, Dessau 2004
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Bernd G. Ulbrich: Nationalsozialismus und Antisemitismus in Anhalt. Skizzen zu den Jahren 1932 bis 1942, Dessau 2005
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Bernd G. Ulbrich: „So war eine Zeit lang Dessau der bezeichnende Name für die Culturbewegung im Judenthume …“ Zur Geschichte der Juden in Dessau, in: „Schauplatz * vernünftiger Menschen“. Kultur und Geschichte in Anhalt/Dessau, hg. v. Museum für Stadtgeschichte Dessau 2005
Historische Zeitungen, Datenbanken und andere Quellen
- Amtsblatt für Anhalt, Jg. 1933 ff.
- Anhalter Anzeiger, 22.12.1937
- Jüdisches Gemeindeblatt für Anhalt und Umgegend, Jg. 1926?–?1934
- Köthener Tagespost, 17.1.1940
- Der Mitteldeutsche, 9.11.1938
- Dessau-Roßlauer Adressbücher 1933 ff.
- Daten der Volkszählung Mai 1939
- Datenbank der Gedenkstätte Yad Vashem
- Datenbank des Vernichtungslagers Auschwitz
Archivdokumente
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Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt, Abteilung Dessau:
Stami DE 3, Nr. 1138; Stami DE 3, Nr. 1328; Stami DE 3, Nr. 1160; Dt. Reichsbank DE, Nr. 173: Dt. Reichsbank DE, Nr. 226; ADCA. DE, Nr. 432; ADCA. DE, Nr. 134; ADCA. Roßlau, Nr.7; OStA DE, Nr. 210; OStA DE, Nr. 104; Zucht-haus Coswig Nr. 33; Zuchthaus Coswig Nr. 866; Zuchthaus Coswig, Nr. 1476; Akte Heil- und Pflegeanstalt Hoym Nr. 846; Akte Heil- und Pflegeanstalt Hoym vorl. Nr. 298; KD DE-KÖT Nr. 544; Bankhaus Schlüter u. Günther ZE, Nr. 1, KD DE-KÖT NR. 593, KD DE-KÖT NR. 680 -
Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt, Abt. Magdeburg:
Rep. C 29 Anhang II, Z 231, Rep. C 29 Anhang II, Z 232 -
Geschichtsarchiv der Jehovas Zeugen, 65617 Selters/Taunus: Die Verfolgung der Zeugen Jehovas 1933–1945: Zeugen Jehovas aus dem Raum Dessau
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Stadtarchiv Dessau: NZ 62; NZ 80; SED-KL-1; SED-KL-2
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Archiv der Moses-Mendelssohn-Gesellschaft Dessau: Erinnerungen von Werner Spieler; Briefe von Curt Linz; Erinnerungen von Ruth Freund; Briefwechsel Betty Steinbock; Briefwechsel Frédéric Bruck; Dokumente Rudolph K. Mariam
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