Opfer des National­sozialismus (2): Sinti und Roma

Dessau-Roßlau war ein wichtiger saisonbedingter Standort für viele mitteldeutsche Sinti und wenige Roma. Vor ihrer Vertreibung aus Anhalt Anfang 1938 konnten sie sich nur noch gegen überteuerte Mieten am Triftweg und in der Mittelfeldstraße in Roßlau aufhalten. Am 3. Januar 1938 erfolgte der Erlass des Aufenthaltsverbots in Anhalt für in Dessau-Roßlau lebende „Zigeuner“.

Zum Zeitpunkt der Vertreibung lebten dort mindestens 70 Angehörige der Sintifamilien Laubinger, Lauenburger, Stein, Steinbach, Thormann, Hödel und Weiss. Nach ihrer Ausweisung aus Dessau-Roßlau wurden sie in das „Zigeunerlager am Holzweg“ in Magdeburg gezwungen. In diesem kommunalen Internierungslager waren Sinti und Roma seit 1935 unmenschlichen Verhältnissen ausgesetzt.

Am 2. März 1943 erfolgte mit der Deportation nach Auschwitz-Birkenau die Auflösung dieses kommunalen Lagers. Nur wenige der 1938 aus Dessau-Roßlau Ausgewiesenen überlebten den Völkermord.

Die ausführliche Darstellung „Zur Geschichte der Opfer des Nationalsozialismus in Dessau-Roßlau (2): Sinti und Roma“ als PDF folgt in Kürze.