1921

Einweihung der Commerzbank im Haus Kavalierstraße 41 (heute: Landesrechnungshof).

Dr. Wilhelm van Kempen kommt als Volontariatsassistent zum damaligen Landeskonservator und Kunstwart, Prof. Dr. Ostermeyer, nach Dessau und wirkt auch am Landesmuseum in Zerbst. Vom Wintersemester 1921/22 bis 1934 ist er Dozent für Kunstgeschichte in Köthen.

20. Januar
Der Landesverband der anhaltischen israelitischen Kultusgemeinden wird gegründet. Vorsitzender wird Dr. Isidor Walter, Rabbiner in Dessau.
24. – 29. Januar
Die Alliierten einigen sich in Paris auf deutsche Reparationszahlungen in Höhe von 226 Milliarden Goldmark, zahlbar im Verlauf von 42 Jahren.
7./8. März
Nach Abbruch der Londoner Konferenz über die deutschen Reparationszahlungen besetzen französische Truppen Düsseldorf, Duisburg und Ruhrort.
20. März
Bei einer Volksabstimmung in Oberschlesien stimmen fast 60% der Bevölkerung für den Verbleib beim Deutschen Reich.
21. März
In Mitteldeutschland wird durch die KPD der Generalstreik ausgerufen. Es kommt zu schweren Kämpfen mit Regierungstruppen, wobei auch Dessau als Sammelort für Truppen des Reichsheeres dient.
10. Mai
Joseph Wirth (Zentrum) bildet ein neues Reichskabinett aus Vertretern von SPD, DDP und Zentrum.
11. Mai
Der Reichstag stimmt mehrheitlich den Londoner Reparationsfestlegungen zu.
31. Mai
Beschluss zur Gründung der Anhaltischen Landesbücherei in Dessau. In ihr sollen verschiedene Büchersammlungen aus Ganz-Anhalt zusammengeführt werden. Ein Wettbewerb für den Neubau der Sparkasse in der Poststraße wird ausgeschrieben.
1. Juli
Gründung des Bakteriologischen Instituts der Anhaltischen Kreise im Hinterhof des Hauses Neumarkt 5.
17. Juli
In den Räumen des Schlosses Großkühnau wird ein städtisches Kindererholungsheim eingeweiht.
17. August
Die Polizeistunde wird auf 0 Uhr erweitert.
29. August
Als Reaktion auf die Ermordung des Zentrumspolitikers Matthias Erzberger verhängt Reichspräsident Ebert den Ausnahmezustand.
6. Oktober
Eröffnung des 1920 eingerichteten Zerbster Schlossmuseums als anhaltisches Landesmuseum. Es widmet den ersten Stock der Kunst- und Kulturgeschichte des anhaltischen Landes, das Obergeschoss naturwissenschaftlichen und bedeutenden vorgeschichtlichen Sammlungen, im ehem. großen Saal eine Waffensammlung. Seine Bedeutung wie der Wert des Museums liegt weniger im rein Künstlerischen als im Kulturgeschichtlichen. Fast das gesamte Museumsinventar geht am Ende des 2. Weltkrieges 1945 verloren. Direktor: Dr. Gustav Hinze.
9. Oktober
Nach einem Umbau des Saales der „Zentralhalle“ werden die gegenüber dem ehemaligen Hoftheater und mit ihm durch eine Straßenbrücke verbundenen Kammerspiele des Friedrich-Theaters mit einem Prolog von Dr. Hachtmann, Gedichten von Goethe und dem Schäferspiel „Die Laune des Verliebten“ von Goethe eröffnet. Weiter gelangen dort zur Aufführung: „Jenseits“, „Stella“ von Goethe, „Liebe“ von Wildgans mit Else Koenig (eine geborene Dessauerin) als Wera.
20. Oktober
Die Völkerbundskommission beschließt, entgegen dem Votum der Volksabstimmung vom 20. März, die Teilung Oberschlesiens.
30. Oktober
Das Boelcke-Denkmal auf dem Ehrenfriedhof wird eröffnet. Der Entwurf stammt von dem Künstler Albinmüller.
13. November
Kaum ein Jahr nach der Uraufführung in Hamburg und Köln erfolgt die Erstaufführung von „Die tote Stadt“, Oper in 3 Bildern frei nach G. Rodenbachs „Bruges la morte“ von Paul Schott. Musik von Erich Wolfgang Korngold.
2. Dezember
Gründung der Abteilung Luftverkehr der Junkerswerke.
4. Dezember
Bei den Stadtverordnetenwahlen bleibt die SPD mit 13 Mandaten stärkste Fraktion, gefolgt von der DVP (6), DDP (5), DNVP, Haus- und Grundbesitz (je 4) sowie USPD und KPD (je 2).
23. Dezember
Reichspräsident Ebert hebt die „Verordnung zum Schutze der Republik“ auf und beendet damit den Ausnahmezustand.

das Jahr 1920

das Jahr 1922