1912

In der Kirchenleitung wird der Jurist Max von Brunn ersetzt durch Generalsuperintendent Winfrid Schubart.

1890–1914 werden in Anhalt 45 Kirchen und 43 Pfarrhäuser gebaut, dazu 1893 das evangelische Vereinshaus in Dessau und 1908 ein Volks- und Jugendheim im Süden der Stadt.

1. Januar
Hofkapellmeister Franz Mikorey wird zum Generalmusikdirektor ernannt.
9. Januar
Erlass des Konsistoriums zur Förderung der Jugendarbeit.
12. Januar
Bei der Reichstagswahl erringt die SPD 34,8% der Stimmen und stellt mit 110 Abgeordneten erstmals die stärkste Fraktion. Für Anhalt I zieht mit Wolfgang Heine erstmals ein SPD-Abgeordneter in den Reichstag ein. Mit Ferdinand Bender, der für Anhalt II die Stichwahl gewinnt, sind beide anhaltischen Wahlkreise durch Sozialdemokraten vertreten.
23. März
Einweihung des Erweiterungsbaus des Land- und Amtsgerichts in der Mariannenstraße mit einer Plastik Eicke von Repgows.
8. April
Die zu Ende gehende Saison des Anhaltischen Kunstvereins lässt wieder ein Rekordergebnis melden: 15.600 Mk. werden für Kunstwerke für die Städtischen Kunstsammlungen auf Vermittlung des Kunstvereins verausgabt.
1. Mai
Generaldirektor Dr. h. c. Wilhelm von Oechelhaeuser scheidet aus seinem Amt. Sein Nachfolger wird Bruno Heck. Das Unternehmen steht in seiner größten Blüte. Es ist in der Energiewirtschaft des mitteldeutschen Raumes vielfach verflochten, wirkt aber auch weit darüber hinaus sogar im internationalen Maßstab.
14. Mai
Der Reichstag beschließt gegen die Stimmen der SPD eine Novelle zum Flottengesetz, die den weiteren Ausbau der Kriegsflotte vorsieht.
27. Mai
„Erstes mitteldeutsches Gau-Sängerfest“ in Dessau zur Feier des 20jährigen Bestehens des Deutschen Arbeitersängerbundes mit einem großen Festumzug vom „Tivoli“ zum Friedrichsgarten.
Mai
Anhalt feiert sein 700-jähriges Bestehen mit zahlreichen Veranstaltungen, darunter auch eine große Vaterländische Ausstellung der anhaltischen Geschichts- und Altertumsvereine in der Anhaltischen Kunsthalle.
26. Juni
Die Anhalterhütte des Alpenvereins (Sektion Anhalt) an der Heitherwand in den Lechtaler Alpen wird eingeweiht.
11. August
Aufstellung der von dem Berliner Bildhauer Prof. Fritz Heinemann geschaffenen Plastik „Heimkehr vom Felde“ an der Albrecht-/Ecke Schillerstraße. Die Plastik wird im 2. Weltkrieg eingeschmolzen, das originale Gipsmodell bleibt erhalten. Es dient für einen Neuguss, der am 5. Oktober 1970 am Seminarplatz Aufstellung findet.
18. September
In Dessau stirbt Oberst a. D. und Herzoglich-Anhaltischer Kammerherr Ferdinand von Losch, ehemaliger Vorsitzender des Anhaltischen Kunstvereins. Er lässt sich 1903 das Haus Medicusstraße 3 nach dem Entwurf des Herzoglichen Hofbaurats Georg Boettger erbauen. Sein Sohn Eduard von Losch (1875–1916) heiratet 1910 die Witwe seines besten Freundes Louis Otto Ernst Dietrich, Wilhelmine Elisabeth Josefine geb. Felsing, und wird dadurch Stiefvater von Marlene Dietrich, die zwischen 1916 und 1918 in Dessau lebt und zur Schule geht.
5. Dezember
Der Dreibund zwischen dem Deutschen Reich, Österreich-Ungarn und Italien wird für weitere sechs Jahre verlängert.

das Jahr 1911

das Jahr 1913