1895

Bau des Prinz-Eduard-Palais in der Kaiserstraße. 1922 wird hier die neu gegründete Anhaltische Landesbücherei eingerichtet (1945 zerstört).

Vor dem ehemaligen Zerbster Tor entsteht ein neuer Stadtteil, in dem die historische Elballee, die den Namen Albrechtstraße erhält, die natürliche Achse bildet. Diese wird mit einigen Nebenstraßen auf der Westseite ein Wohngebiet von reicheren Einwohnern, während die von ihr abzweigenden Straßen Wohnungen für Beamte und Angestellte bewohnen.

9. Januar
In Dessau stirbt der langjährige Hofkapellmeister Eduard Thiele im 83. Lebensjahr.
1. Februar
Der Anhaltischer Kunstverein verlässt sein Domizil in der Antoinettenstraße und eröffnet sein neues Ausstellungslokal im Kettmann"™schen Haus in der Zerbster Straße 7/8.
3. Februar
In Dessau wird die Sektion Anhalt des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins gegründet mit Sitz in Dessau. Zweck des Vereins ist, die deutsch-österreichischen Alpen touristisch zu erschließen. Die jedes Jahr in Dessau gefeierten Alpenfeste gehören zu den großen geselligen Veranstaltungen des ganzen Landes.
4. März
In Dessau wird die Deutsche Gasbahn-Gesellschaft mbH (DGG) gegründet, eine Tochter der Deutschen Continental Gasgesellschaft (DCGG). Sie stellt Gasstraßenbahnmotorwagen und Gaslokomotiven, bald auch andere Schienenfahrzeuge her.
5. März
Aus Anlass seines 80. Geburtstages ernennt die Stadt Dessau den ehemaligen Reichskanzler Fürst Otto von Bismarck zu ihrem Ehrenbürger.
22. März
Der anhaltische Landtag stimmt für die Wahlrechtsvorlage der Herzoglichen Staatsregierung und führt das Dreiklassenwahlrecht nach preußischem Muster ein.
15. Mai
Oberst a. D. und Kammerherr Ferdinand von Losch wird Vorsitzender des Anhaltischen Kunstvereins. Er entstammt einer ostpreußischen Offiziersfamilie und wird auch Offizier. Nach dem deutsch-französischen Krieg von 1870/71 nimmt er seinen Abschied, kommt nach Dessau und tritt als Kammerherr in herzogliche Dienste.
4. Juni
Übergabe der verlängerten Straßenbahnlinie Post – Friedrichstraße – Kaiserstraße -Bahnhof.
25. Juni
Für den geplanten Rathaus-Neubau werden die Fluchtlinien festgelegt.
1. Juli
Hugo Junkers gründet die Firma „Junkers & Co.“ (Ico) zur kommerziellen Verwendung seiner Erfindungen und eröffnet in der Albrechtstraße neben der Waggonbaufabrik eine Fabrik für Wärmeaustauschapparate, die Keimzelle des späteren Junkerskonzerns.
Intendant Hippolyth von Vignau verlässt Dessau und wird als Generalintendant nach Weimar gerufen. An die Spitze des Herzoglichen Hoftheaters kehrt Ferdinand Diedicke zurück unter Verleihung des Titels Geheimer Intendanzrat.
Oktober
Das Konsistorium bezieht ein anderes Dienstgebäude in der Leopoldstraße in Dessau.
10. Oktober
Das Mutterhaus der Anhaltischen Diakonissenanstalt wird eingeweiht, in dem acht Schwestern die Arbeit angreifen. Im Jahre 1912 sind 75 Schwestern verfügbar für ein Wirken in Gemeinden und Mutterhaus.
4. November
Der Gemeinderat beschließt den Rathaus-Neubau.
16. November
Im Anhaltischen Kunstverein hält Prof. Dr. Adolph von Oechelhaeuser, Sohn des Mitbegründers der Deutschen Continental Gas-Gesellschaft, Wilhelm Oechelhaeuser, und Bruder des Generaldirektors Wilhelm von Oechelhaeuser einen Vortrag über „Die Stilwandlungen der deutschen Kunst“

das Jahr 1894

das Jahr 1896