In Dessau gründet sich eine Ortsgruppe des antisemitischen „Deutschen Reform-Vereins“.
9. April
In Berlin konstituiert sich der „Allgemeine deutsche Verband“, später „Alldeutscher Verband“, der für eine deutsche Großmachtpolitik und Kolonialerwerb eintritt.
2./3. Mai
In Dessau findet das VIII. Anhaltische Musikfest statt.
14. Juli
Während der alljährlichen Kunstausstellung in der Orangerie bricht ein Feuer aus. Die ausgestellten Kunstwerke können gerettet werden.
9. August
Grundsteinlegung für das Evangelische Vereinshaus in der Leopoldstraße (heute: Ferdinand-von-Schill-Straße) nach einem Entwurf von Jürgen Kröger (1944 zerstört, später die Ruine abgerissen).
14. September
Kunstausstellung des Buch- und Kunsthändlers Hermann Oesterwitz im „Hofjäger“.
30. September
In der Kavalierstraße vor dem Fridericianum wird das Wilhelm-Müller-Denkmal eingeweiht. Der Marmor wurde von dankbaren Griechen gestiftet. Das Denkmal nach einem Entwurf von dem in Dessau geborenen Bildhauer Prof. Hermann Schubert (Dresden) wurde 1942 wegen des Baus eines großen Luftschutzbunkers entfernt und 1942 im Stadtpark aufgestellt.
5. Oktober
Nach dem Brand des Orangeriegebäudes wird die Ausstellung des Anhaltischen Kunstvereins in seinen neu angemieteten Räumen im Erdgeschoss des Hauses Antoinettenstraße 10 eröffnet.
15. Oktober
In Dessau wird eine Nebenstelle der Deutschen Reichsbank eingerichtet: Kaiserstraße 24.
21. Oktober
Das „Erfurter Programm“ der SPD macht den Marxismus zur Parteidoktrin.
23. Oktober
Erstaufführung der Oper „Cavalleria rusticana“ von Mascagni am Herzoglichen Hoftheater Dessau.
2. November
Heinrich Pëus (1862–1937) siedelt nach Dessau über, organisiert die anhaltische bzw. Dessauer SPD neu und bleibt bis 1933 der unangefochtene Führer der SPD. Er tritt engagiert für populäre Ziele wie Konsumgenossenschaft, Gartenstadtbewegung ein und war mehrere Legislaturen Mitglied des Deutschen Reichstages. Die erste in Dessau gedruckte Nummer des sozialdemokratischen „Volksblatts für Anhalt“ erscheint, Redakteur ist Heinrich Pëus.