Der Hofprediger Adolf Stoecker gründet die antisemitische Christlich-Soziale Arbeiterpartei, die in der Folgezeit auch in Dessau bekannt wird.
11. Mai
Der Handwerksgeselle Max Hödel (1857–1878) verübt in Berlin ein Revolverattentat auf Kaiser Wilhelm I. Der 81-jährige Monarch bleibt unverletzt. Die Sozialdemokratie wird als Drahtzieher des Attentats verdächtigt.
2. Juni
Bei einem erneuten Attentatsversuch wird Kaiser Wilhelm I. verletzt. Der Attentäter, Karl Eduard Nobiling (1848–1878), begeht Selbstmord.
17. Juli
Der Reichstag verabschiedet die „Arbeiterschutz-Novelle“.
31. Juli
Bei der Stichwahl zum Reichstag erringt Prof. Dr. Ludwig Cuny die Mehrheit und zieht erneut für Anhalt I in den Reichstag ein. Der in Dessau ansässige liberale Unternehmer Wilhelm Oechelhaeuser vertritt Anhalt II im Deutschen Reichstag.
1. August
Die Salzgasse wird in Marktstraße umbenannt.
Sommer/Herbst
Baubeginn von Villen in der Bismarckstraße (heute Willi-Lohmann-Straße).
7. August
Die Kunstausstellung des Anhaltischen Kunstvereins ist im Herzoglichen Orangeriehause vier Wochen lang von 10 Uhr (sonntags v. 11 ½ bis 6 Uhr abends) geöffnet. Eintritt: 50 Pf.
21. Oktober
Das „Gesetz gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie“ („Sozialistengesetz“) tritt in Kraft.
14. Dezember
Ein herzoglicher Erlass regelt die Ordnung der Landessynode neu.