1873
Der Abbruch der Stadttore und großer Teile der Stadtmauer beginnt und wird 1883 mit der Niederlegung des Zerbster Tores beendet.
Durchbruch der Friedrichstraße zur Kavalierstraße als Anschluss des „Neuen Viertels“ (auch wegen der kapitalkräftigen Bauherren „Millionenviertel“ genannt) an die Altstadt. Im Oktober Benennung der Straßen Friedrichstraße (1966–90 Otto-Grotewohl-Straße), Antoinettenstraße (bis 1961 Marx-Engels-Straße, dann bis 1990 Friedrich-Engels-Straße), Kaiserstraße (bis 1961 Stalinstraße, dann bis 1990 Karl-Mark-Straße, heute: Fritz-Hesse-Straße) und Bismarckstraße (ab 1947 Willy-Lohmann-Straße).
Der Neubau des Bahnhofes beginnt mit Verlegung der Gleisanlagen sowie des Empfangsgebäudes, dessen Entwurf von Franz Schwechten stammt.
Anlegung einer Allee nach Großkühnau sowie durch das damals noch selbständige Dorf Ziebigk zum Kornhaus und dem an der Elbe gelegenen Verladeplatz. Sie wird nach dem regierenden Herzog Friedrichsallee benannt (bis 1990 Thälmann-, heute Gropiusallee).
An der Ecke Kavalier-/Mittelstraße wird das Verwaltungsgebäude der DCGG nach einem Entwurf des Berliner Büros Kyllmann & Heyden in spätklassizistischen Formen errichtet (1945 zerstört, 1962/63 abgerissen).
- 21. Februar
- Ein Kirchengesetz über das kirchliche Bauwesen wird erlassen. Dabei übernimmt der Staat 2/3 der Kosten von kirchlichen Neubauten und Hauptreparaturen.
- 9. Mai
- Der Wiener Börsenkrach beendet den Wirtschaftsboom der Gründerzeit. Er löst die „Große Depression“ aus.
- 9. Juli
- An die Stelle der in Deutschland geltenden Landeswährungen tritt die Reichsgoldwährung (Mark).
- 2. September
- Am dritten Jahrestag der Sedansschlacht des Deutsch-Französischen Krieges wird in Berlin die Siegessäule als „Nationaldenkmal der Einigungskriege“ eingeweiht.
- 18. November
- Die Verordnung über „Schutzmaßnahmen gegen die asiatische Cholera“ kann in Dessau außer Kraft gesetzt werden. Insgesamt forderte die Cholera-Epidemie des Jahres 1873, die letzte in der Stadtgeschichte, sechs Todesopfer.