Charlotte Rothschild, geb. Rothschild

  • Geburtsdatum: 27.3.1871 in München
  • letzte frei gewählte Adresse: Böhmische Straße 56 (heute Friederikenstraße)
  • Todesdatum: 12.10.1942 in Auschwitz

Charlotte Rothschild stammte aus München und war die Ehefrau des Dessauer Viehhändlers und Fleischers Moritz Rothschild (Lebensdaten bisher nicht bekannt). Das jüdische Ehepaar hatte zwei Töchter: Senta (geb. 1901) und Johanna (geb. 1903). Senta musste in der NS-Zeit Zwangsarbeit leisten, konnte aber überleben, weil sie mit dem „Arier“ Willy Keitel verheiratet war. Auch Johanna überlebte dank ihrer Ehe mit einem „Arier“. Weil sich ihr Ehemann Otto Köhler nicht scheiden ließ, wurde ihm seine Stelle bei der Stadtverwaltung Dessau zum 30. September 1937 gekündigt.
Gemäß der Polizeiverordnung vom 1. September 1941 mussten Juden in der Öffentlichkeit auf ihrer Kleidung gut sichtbar den gelben „Judenstern“ tragen. Charlotte Rothschild wurde denunziert und verhaftet, weil sie in einer Straßenbahn ohne das stigmatisierende Kennzeichen gesehen wurde. Am 21. August 1942 wurde sie in das Konzentrationslager Ravensbrück eingeliefert. Von dort wurde Charlotte Rothschild nach Auschwitz-Birkenau deportiert, wo sie am 12. Oktober 1942 ermordet wurde.
Ein kleiner Gedenkstein erinnert heute auf dem Dessauer jüdischen Fried¬hof an Charlotte und Moritz Rothschild.

Lage des Stolpersteins für Charlotte Rothschild, geb. Rothschild

Stadtplan mit allen Stolpersteinen in Dessau-Roßlau