Adolf Rothschild
- Geburtsdatum: 17.3.1872 in München
- letzte frei gewählte Adresse: Kurzer Weg 4 (heute Flössergasse 30)
- Todesdatum: 26.3.1943 im Lager Theresienstadt
Der aus München stammende Adolf Rothschild besaß in der Leipziger Straße ein Geschäft für Zigarren und Zuckerwaren. Viele Dessauer kannten ihn auch deshalb, weil er abends in den Gaststätten Salzstangen und Brezeln anbot. Er war als Soldat im Ersten Weltkrieg schwer verwundet worden. Seine Ehefrau Amalie geb. Dilsheimer stammte aus Buchen im Odenwald. Spätestens ab 1928 wohnte das Ehepaar im Kurzen Weg 4 (heute: Flössergasse).
Im Sinne der nationalsozialistischen Rassenideologie waren beide „Volljuden“. Ihre Wohnung mussten Rothschilds nach dem Novemberpogrom 1938 verlassen. Sie fanden Unterkunft in dem als „Judenhaus“ eingerichteten Wohnhaus Askanische Straße 10. Beide gehörten zu einer größeren Gruppe von Dessauer Bürgern jüdischen Glaubens, die am 18. November 1942 mit einem Sammeltransport von Magdeburg aus nach Theresienstadt (Terezín, Tschechien) deportiert wurden. Beide starben im Konzentrationslager Theresienstadt, Adolf Rothschild am 26. März 1943, Amalie Rothschild am 31. Januar 1943.
Lage des Stolpersteins für Adolf Rothschild