Siegfried Rosenberg

  • Geburtsdatum: 23.3.1875
  • Todesdatum: 5.8.1940
  • Letze Dessauer Wohnadresse: Moritzstraße 2 (heute Wilhelm-Bieser-Straße 2)

Siegfried Rosenberg war eines von fünf Kindern der Dessauer Kaufleute Eduard und Therese Rosenberg. Sein Vater verstarb um 1890, die Mutter im Kriegsjahr 1916. Siegfried Rosenberg erlernte in Aken das Schneiderhandwerk, ging anschließend auf Wanderschaft und ließ sich dann in Dessau als Schneider nieder. Um 1902 heiratete er. In der Ehe wurden vier Söhne und eine Tochter geboren; seine Frau starb nach 16 Ehejahren.
Im Juli 1938 wurde Rosenberg wegen einer sexuellen Beziehung zu einer nichtjüdischen Dessauerin verhaftet und in das Gerichtsgefängnis Dessau eingeliefert. Dem rassistischen „Gesetz zum Schutze des deutschen Blutes und der deutschen Ehre“ gemäß wurde er als „Rasseschänder“ angeklagt und verurteilt. Das Strafmaß betrug zwei Jahre Zuchthaus, unter Anrechnung von drei Monaten Untersuchungshaft, und drei Jahre „Ehrverlust“. Siegfried Rosenberg verbüßte die Haftstrafe im Zuchthaus Coswig/Anhalt. Mit Ende der Haftzeit wurde er am 26. Juli 1940 durch die Geheime Staatspolizei in das Konzentrationslager Sachsenhausen überstellt. Bereits wenige Tage später, am 5. August 1940, wurde aus Sachsenhausen sein Tod vermeldet.

Lage des Stolpersteins für Siegfried Rosenberg

Stadtplan mit allen Stolpersteinen in Dessau-Roßlau