Emanuel Reisin

  • Geburtsdatum: 20.8.1891 in Kiew
  • letzte Dessauer Wohnadresse: Mörikestraße 12, Ortsteil Roßlau
  • Deportationsdatum: 11.1.1944 ab Magdeburg nach Theresienstadt
  • Todesdatum: unbekannt

Der in Kiew geborene Emanuel Reisin geriet im August 1914, gleich zu Beginn des Ersten Weltkriegs, als russischer Soldat in deutsche Kriegsgefangenschaft. Nach Kriegsende beschloss er, in Deutschland zu bleiben. Er gründete 1920 in Roßlau eine Familie und wohnte mit seiner nichtjüdischen Ehefrau Margarete und seiner Tochter Edith (geb. 1922) in der Mörikestraße 12. Ab 1928 war er bei der Firma Singer in Dessau als Ver¬treter fest angestellt. 1938 wurde Emanuel Reisin wegen seiner jüdischen Abstammung aus dieser Arbeitsstelle entlassen. 1939 beabsichtigte die Familie, in die USA auszuwandern, dies gelang nicht.
Durch die Ehe mit einer „Arierin“ war Emanuel Reisin zunächst vor der Deportation in ein Konzentrationslager geschützt. Doch schließlich gehörte auch er zu einem Massentransport, der am 11. Januar 1944 von Magde¬burg aus nach Theresienstadt abging. Von dort wurde er Ende September 1944 in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert. Sein Todes¬datum sowie die Schicksale der Familienmitglieder sind nicht bekannt.

Lage des Stolpersteins für Emanuel Reisin

Stadtplan mit allen Stolpersteinen in Dessau-Roßlau