Dr. phil. Johannes Rammelt
Ab 1912 Herzoglich-Anhaltischer Schulrat, später Oberregierungsrat, 1924 Anhaltischer Staatsminister, zuletzt Direktor der Anhaltischen Landesbücherei. Geb. 9.6.1873 in Weißenfels, gest. nach 1945 (?).
Er besuchte zunächst die Lateinschule in Halle und studierte nach dem Abitur klassische Philologie und Geschichte an den Universitäten Halle und Berlin. Hier promovierte er im Jahre 1897 zum Dr. phil. Nach den erforderlichen Prüfungen wurde er 1902 Oberlehrer am Stadtgymnasium Halle. Nach siebenjährigem Wirken ging er als Gymnasialdirektor am Melanchthongymnasium nach Wittenberg. Am 1.4.1912 kam er als Nachfolger Dr. Ballins als Herzoglich-Anhaltischer Schulrat zur Regierung nach Dessau als Dezernent für das höhere Schulwesen. 1914/15 Hauptmann im Ersten Weltkrieg, kehrte als Major a. D. zurück. 1920 stellte das SPD/DDP-Ministerium seine Stelle zur Disposition. Doch einen Monat später wurde er als Beamter wieder eingestellt, und zwar als Oberregierungsrat und Direktor der Anhaltischen Landesbücherei, die 1922 gegründet wurde. Zwischen Juni und November 1924 war er als Staatsminister kurze Zeit auch im höchsten Verwaltungsgremium des Landes. Danach wieder Direktor der Landesbücherei. Am 15.6.1932 ließ er sich anstelle von Ministerialrat Dr. Arndt wieder zur Regierung versetzen und war bis zum 30.6.1938 der Abteilungsleiter für das Schulwesen. 1924 und 1929–30 war er Mitglied des Deutschen Reichstages und 1924–32 Mitglied des Anhaltischen Landtages. Er war Vorsitzender des Landesverbandes der Deutsche Volkspartei.