Otto Potzernheim

  • Geburtsdatum: 25.5.1874 in Fürstenberg/Havel
  • letzte Dessauer Wohnadresse: Neumarkt 10/11, von 1934 –1945 Horst-Wessel-Platz (heute: Kurze Gasse)
  • Deportationsdatum: 18.11.1942 ab Magdeburg nach Theresienstadt
  • Todesdatum: 19.11.1942 in Theresienstadt

Der Kaufmann Otto Potzernheim stammte aus Fürstenberg/Mark. Er lebte ab 1904 in Dessau. Von 1914 bis 1918 diente er als Soldat im Weltkrieg. Mit seiner in Jesberg bei Fritzlar geborenen Ehefrau Rahel besaß er einen Warengroßhandel für Seifen und Textilwaren. Ab 1928 befanden sich Wohnung und Geschäft am damaligen Neumarkt 10/11 (später: Horst-Wessel-Platz, heute: Kurze Gasse). Rahel Potzernheim war Mitglied des Frauenvereins der Dessauer Israelitischen Kultusgemeinde, Otto Potzernheim langjähriges Mitglied des Vorstands sowie des Beerdigungs­vereins (Chewrakadischa) der jüdischen Gemeinde. 1939 wurde er von der Gestapo als Vorsteher der jüdischen Gemeinde eingesetzt. Er war der letzte Vorsteher in der bis ins 17. Jahrhundert zurückreichenden Geschichte der Gemeinde. Von der Gestapo streng kontrolliert, musste er die Deportation der noch verbliebenen Gemeindemitglieder verwalten.
Mit einem Sammeltransport wurden die „Volljuden“ Otto und Rahel Potzernheim am 18. November 1942 in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Schon am nächsten Tag verstarb Otto Potzernheim. Seine Frau Rahel wurde am 9. Oktober 1944 von Theresienstadt ins Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert. Ihr Todesdatum ist nicht bekannt.

Lage des Stolpersteins für Otto Potzernheim

Stadtplan mit allen Stolpersteinen in Dessau-Roßlau