Georg Michelsohn
Zahnarzt, jüdisch-zionistischer Literat. Geb. 11.12.1876 in Königsberg, gest. 5.12.1968 in RamathGan (Israel).
Der aus einer jüdischen Kaufmannsfamilie stammende Georg Michelsohn war ab 1911 Zahnarzt in Dessau. Seine Doktorarbeit (1923) untersuchte den Zustand der Zähne der Kinder an den Dessauer Hilfsschulen. Bei Ausbruch des Weltkriegs 1914 meldete er sich freiwillig zum Kriegseinsatz. Er wandelte sich zu einem entschiedenen Gegner des Krieges und wandte sich gegen Ungerechtigkeit, Hass und Machtmissbrauch. Dabei scheute er keine Konflikte, nicht mit den Nazis und, als Zionist, auch nicht mit dem Vorstand der jüdischen Gemeinde, weil dieser sich in den Augen des Zahnarztes viel zu sehr assimiliert hatte. In den 1920er Jahren veröffentlichte Georg Michelsohn unter dem Pseudonym „Eli Elkana“ mehrere Bände Lyrik. In Zeitungstexten wandte er sich in scharfer Form gegen die völkische und nationalsozialistische Bewegung. Im März 1933 musste Georg Michelsohn vor den Nationalsozialisten aus Dessau fliehen. Er lebte zuletzt in großer Armut in Israel. Seine Grabstätte befindet sich auf dem Friedhof Kiryat Shaul bei Tel Aviv.