Moses Mendelssohn
Aufklärer und Philosoph. Geb. 6.9.1729 in Dessau, gest. 4.1.1786 in Berlin.
Moses Mendelssohn war eines von drei Kindern des Thorarollenschreibers Mendel Heymann und seiner Ehefrau Sara Wahl. Er studierte an der Dessauer Talmud-Schule des Rabbiners David Fränckel und folgte diesem im Herbst 1743 nach Berlin, wo er sich moderne Wissenschaften, Literatur und Sprachen aneignete und in den Kreis der Aufklärer um Gotthold Ephraim Lessing und Friedrich Nicolai aufgenommen wurde. Sein Buch „Phädon oder über die Unsterblichkeit der Seele“ (1767) wurde ein großer Erfolg und in mehrere Sprachen übersetzt. Mendelssohn wurde ein Vermittler zwischen traditionellem Judentum und moderner Aufklärung und wirkte als Aufklärer gleichermaßen auf die jüdische und nichtjüdische Welt. Für die weitere Emanzipation der Juden bedeutsam wurden seine Übertragung des Pentateuch ins Hochdeutsche (1778–1783), seine Übersetzung der Psalmen (1783), seine vielfältigen Anregungen für eine jüdische Erziehungsreform, sein philosophisches Alterswerk „Jerusalem“ (1783).