Käthe Mariam, geb. David
- Geburtsdatum: 5.3.1877 in Oberpleis
- letzte Dessauer Wohnadresse: Albrechtstraße 13
- Todesdatum: 25.11.1941 in Kowno
Die gelernte Krankenschwester Käthe Mariam stammte aus Oberpleis (heute ein Stadtteil von Königswinter am Rhein). Sie war mit dem in der Agfa Farbenfabrik Wolfen angestellten Chemiker Dr. Theodor Mariam (1884–1976) verheiratet. Das Ehepaar hatte zwei Kinder: Rudolf (1912–2002) und Hortense (geb. 1918).
Wie viele weitere jüdische Einwohner auch, wurde Theodor Mariam während des Pogroms vom 9./10. November 1938 verhaftet und im Konzentrationslager Buchenwald interniert. Eine Bedingung für die Freilassung aus dem Lager war die Bereitschaft, anschließend aus Deutschland auszuwandern. Ende August 1939, kurz vor Kriegsausbruch, verließ das Ehepaar seinen Wohnsitz Dessau in Richtung England. Theodor Mariam nahm ein Flugzeug, während seine Ehefrau, die unter Flugangst litt, per Schiff nachfolgen wollte. Nach Kriegsbeginn war das jedoch nicht mehr möglich. Käthe Mariam wurde am 17. November 1941 mit einem Massentransport von Berlin nach Kauen (heute Kaunas, Litauen) deportiert. Alle Mitglieder dieses Transportes wurden am 25. November 1941, nach der Ankunft in Kauen von deutschen Einsatzkommandos erschossen.
Der Sohn Rudolf konnte 1938, die Tochter Hortense 1940 in die USA emigrieren. Ihr Vater Theodor Mariam arbeitete während des Krieges in England und zog 1947 ebenfalls in die USA.
Lage des Stolpersteins für Käthe Mariam, geb. David