Lisa Krause

1949–51 Oberbürgermeisterin der Stadt Dessau. Geb. 29.11.1914, gest. 28.3.1965 in Halle/Saale.

Beteiligte sich während der Zeit des Nationalsozialismus am illegalen Widerstandskampf und war insgesamt viermal verhaftet. Nach Ende des 2. Weltkrieges war sie – ehemals Mitglied der KPD – aktiv bei der Zwangsvereinigung zur SED im Kreis Zerbst beteiligt. Hier rief sie auch die ersten „antifaschistischen Frauenausschüsse“ ins Leben. 1948 übernahm sie eine leitende Funktion bei der neugegründeten Handelsorganisation (HO) und wurde Direktorin des ersten HO-Warenhauses in Dessau.

Am 11. November 1949 – wenige Wochen nach Gründung der DDR – wurde sie zur Oberbürgermeisterin der Stadt Dessau „gewählt“. In ihre Amtszeit fiel u. a. der Beginn des Wiederaufbaus der Stadt Dessau als „erste sozialistische Großstadt der DDR“ mit der Grundsteinlegung in der Zerbster Straße am 7. März 1951.

Ende des Jahres 1951 wurde sie als Hauptabteilungsleiterin in das Ministerium des Innern des Landes Sachsen-Anhalt berufen. Nach der Auflösung der Länder in der DDR wurde sie Staatssekretärin im Ministerium für Handel und Versorgung der DDR. Während dieser Zeit war sie auch Abgeordnete der Volkskammer der DDR und Mitglied des Bundesvorstandes des „Demokratischen Frauenbundes Deutschlands“. Bald musste sie „aus gesundheitlichen Gründen“ ihre Berliner Staatsfunktionen aufgeben und kehrte in die neu geschaffene Bezirksverwaltung des Bezirkes Halle zurück, so war sie u. a. Leiterin der „Handelsinspektion“ Halle und politische Mitarbeiterin bei der Bezirksleitung der SED Halle.