Leiser Korn
- Geburtsdatum: 3.1.1889 in Skowierzyn (Polen)
- letzte Dessauer Wohnadresse: Poststraße 7 (heute: Poststraße 11)
- Todesdatum: unbekannt
Der Kaufmann Leiser Korn stammte aus Skowierzyn in Galizien (heute in Polen), seine Ehefrau, Margarete (Malka) Korn, wurde in Berlin geboren. Das Ehepaar war Mitinhaber des Warenhauses Nüssenfeld & Co. (Herren- und Damenkonfektion) in der Askanischen Straße 118. Ihre Privatwohnung befand sich ab 1929 in der Poststraße 7. Beide beteiligten sich rege am Leben der jüdischen Gemeinde. Leiser Korn war Mitglied der Repräsentantenversammlung der Gemeinde.
Das Ehepaar hatte zwei Töchter: Ruth (geb. 1919) und Judith (geb. 1921). Beide Töchter wurden im November 1933 zur Ausbildung nach Palästina geschickt, wo sie auch während der NS-Zeit blieben. Die Eltern lebten weiter in Dessau.
Im Oktober 1938 wurde Leiser Korn im Zuge der „Polen-Aktion“ von der Gestapo verhaftet und zur polnischen Grenze abgeschoben. Er konnte im Juni 1939 noch einmal nach Dessau zurückkehren, um sein Geschäft aufzulösen und Hausrat und Möbel zu packen, soweit sie nicht im Pogrom am 9./10. November zerschlagen worden waren. Der Container mit den persönlichen Gegenständen des Ehepaares blieb im Freihafen Hamburg liegen und gelangte nicht an seinen Bestimmungsort. Im Jahre 1939 verlieren sich die Spuren von Leiser und Malka Korn in der Gegend von Lemberg (Lwow, heute Lwiw, Ukraine). Sicher ist, dass beide Opfer des Holocaust wurden.
Lage des Stolpersteins für Leiser Korn