Paul König
- Geburtsdatum: 15. Juli 1892 in Dessau
- Todesdatum: 11. Juli 1941
- letzte frei gewählte Adresse: Ackerstraße 46
Paul König stammte aus einer Dessauer Arbeiterfamilie und war gelernter Maler. Er war verheiratet und hatte eine Tochter. Im Ersten Weltkrieg wurde er als Soldat schwer verwundet, was eine dauerhafte Verkrüppelung der linken Hand zur Folge hatte.
Paul König war Mitglied der Dessauer KPD-Ortsgruppe und zudem im Bund der Kriegsbeschädigten, Arbeitsinvaliden und Hinterbliebenen aktiv. Auch nach dem Verbot der Partei 1933 kämpfte er gegen das NS-Regime, u.a. als Verbindungsmann zur KPD-Bezirksleitung in Magdeburg.
Am 9. März 1936 wurde er durch die Gestapo in Dessau festgenommen. Das im Dessauer Landgericht tagende Berliner Kammergericht verurteilte ihn am 24. September 1936 mit 13 weiteren Genossen wegen „Vorbereitung eines hochverräterischen Unternehmens“. Paul Königs Strafmaß betrug fünf Jahre Zuchthaus, unter Abrechnung von sechs Monaten und zwei Wochen Untersuchungshaft, sowie Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte für fünf Jahre. Seine Strafe musste Paul König im Zuchthaus Coswig/Anhalt verbüßen.
Mehrere eingereichte Gnadengesuche wurden von der Staatsanwaltschaft abgelehnt. Der Zuchthausdirektor Witte schrieb 1940 in einer Einschätzung über König: „Eine aufrichtige innere Umstellung ist bei seiner Verbitterung kaum zu erwarten. Auch im Hinblick auf seine rührige staatsfeindliche Betätigung als Funktionär halte ich ihn nicht für gnadenwürdig.“ Nach Verbüßung der Haftstrafe im März 1941 wurde König nicht entlassen, sondern der Geheimen Staatspolizei, Stapostelle Dessau, zugeführt, die ihn in das Konzentrationslager Sachsenhausen überstellte. Dort verstarb Paul König am 11. Juli 1941.
Der Kommandant des KZ Sachsenhausen teilte der Witwe am 14. August 1941 brieflich mit, dass Paul König „(…) sich am 3.7.1941 krank meldete und in den Krankenbau aufgenommen wurde. In den ersten Tagen besserte sich der Krankheitsbefund. Es traten dann aber kollapsartige Zustände auf an deren Folgen Ihr Mann am 11.7.1941 um 10.35 Uhr starb. (…) Die Nachlaßsachen Ihres Mannes werden in den nächsten Tagen abgesandt.“ Als wahre Todesursache wird eine Giftinjektion angenommen.
Lage des Stolpersteins für Paul König