Hans Heinen

  • Geburtsdatum: 8.9.1909 in Groß Mövern (Moyeuvre-Grande)/Elsass
  • letzte Wohnadresse: Franzstraße 27 (heute: Franzstraße 158)
  • Todesdatum 8.9.1939 KZ Sachsenhausen

Johann (Hans) Heinen stammte aus Groß Mövern (Moyeuvre-Grande) in Elsaß-Lothringen. Er war von Beruf Former, war verheiratet und Vater eines Sohnes. 1929 wurde er Mitglied der KPD, außerdem war er ab 1930 Mitglied des Roten Frontkämpferbundes (RFB). Auch nach dem Verbot dieser Organisationen betätigte er sich für die kommunistische Bewegung. Mehrfach wurde Hans Heinen von der NS-Justiz angeklagt und zu Zuchthaus- und Gefängnisstrafen verurteilt – u.a. wegen „Vorbereitung eines hochverräterischen Unternehmens“, illegalen Waffenbesitzes und Sachbeschädigung. Von Oktober 1933 bis Februar 1934 war er im Konzentrationslager Roßlau, anschließend neun Monate lang im Zuchthaus Coswig (Anhalt) inhaftiert.

Anfang September 1939 verweigerte Hans Heinen seine Mitarbeit beim Ausheben von Splittergräben in den Junkerswerken. Er fiel damit unter die von der SS-Führung seit Kriegsbeginn durchgesetzten Sicherheitsbestimmungen, die dem Reichssicherheitshauptamt unter Ausschluss der Justiz erlaubten, gegen „Feinde des Reiches“ Todesurteile zu vollstrecken. Hans Heinen wurde auf Anordnung Heinrich Himmlers in das Konzentrationslager Sachsenhausen verbracht und dort in der Nacht vom 7. auf den 8. September 1939 von einem Kommando der Lager-SS wegen „staatsfeindlichen Verhaltens“ erschossen. Er wurde nur 30 Jahre alt.

Im Abschiedsbrief an seine Frau, verfasst kurz vor seiner Hinrichtung, schreibt Hans Heinen: „In einer Stunde lebe ich nicht mehr. Ich bin hier, ich weiß nicht, wo mein Grab sein wird. Ich kann kaum schreiben; so jung wirst Du nun schon Witwe. Erziehe meinen lieben Jungen zu einem anständigen Menschen. Liebes Lieschen, ich weiß, es wird Dich hart treffen. Ich weiß nicht womit ich diese Strafe verdient habe. ,Erschossen wegen staatsfeindlichem Verhalten‘ heißt das Urteil. Du bist noch jung, setze Dich darüber hinweg und laß den Kopf nicht hängen. Meinen lieben Jungen sehe ich nun nicht mehr (…) Denke, ich sei im Krieg gefallen und sag es auch zu Hänschen. Später kannst Du ihm die Wahrheit sagen“.

Eine Straße in Dessau-Nord wurde nach Hans Heinen benannt.

Lage des Stolpersteins für Hans Heinen

Stadtplan mit allen Stolpersteinen in Dessau-Roßlau