Dr. Georg Hartmann
Leitete das Friedrich-Theater in Dessau vom 17. August 1925 bis Ende der Spielzeit 1928/29. Geb. 19.2.1891 in Nürnberg, gest. 9.1.1972 in München.
Nach dem Besuch des Wilhelm-Gymnasiums in Halle, des Willhelms-Gymnasiums in Königsberg und Abitur in Essen studierte er an den Universitäten in Marburg und München Philosophie und Naturwissenschaften. Promovierte 1913 zum Dr. phil. und setzte seine Studien bei Max Reinhardt sowie an der Opéra comique und der Grande Opera in Paris fort, bevor er als Schauspieler von 1912 bis 1914 am Theater in Meiningen engagiert war. 1914–16 Kriegsdienst. Von 1916 bis 1919 war er Schauspieler, Dramaturg und Oberregisseur für Schauspiel und Oper am Theater in Erfurt, 1919/20 Oberregisseur am damaligen Staatstheater Hannover. 1920 wurde er Oberspielleiter an der Staatsoper Dresden und am 17.8.1923 Intendant des Stadttheaters Lübeck. Nach dem Weggang des Intendanten von Maixdorf wurde Dr. Hartmann 1925 neuer Intendant in Dessau. Unter Hartmann wurde der Sohn des Bauhausmeisters Paul Klee, Felix Klee, Regieassistent und Schauspieler am Friedrich-Theater. Am 4.4.1928 inszenierte Dr. Hartmann Kurt Weills Opera buffa „Der Zar lässt sich photographieren“. Er verließ das Dessauer Theater am 16. April 1929 und ging nach Breslau, wo er Intendant des Stadttheaters und der Schlesischen Philharmonie wurde. Er leitete das Dessauer Theater in schwierigster Zeit, als 1928 die finanzielle Existenz des Hauses bedroht wurde. Durch Gewinnung des Freistaates und der Stadt mit festen Finanzierungsanteilen konnte die Schließung abgewendet werden.
Mit Beginn der Spielzeit 1946/47 wurde er von Oberbürgermeister Hesse zur erneuten Übernahme der Leitung des – zunächst noch zerstörten Dessauer Theaters – gewonnen, als er zum Spielzeitbeginn 1946/47 erneut nach Dessau kam. Er war zur Ende der Spielzeit in Verhandlungen mit Leipzig getreten, konnte sich aber aus dieser beinahe geschlossenen Bindung wieder lösen, als ihm aus München das Angebot unterbreitet wurde, die Leitung der Staatsoper zu übernehmen, wo er bis 1953 blieb. Hier leitete er auch die Münchener Festspiele. Daneben war er auch ein gefragter Gastregisseur auf allen Bühnen Europas, auch nach seinem Übertritt in den Ruhestand.