Emma Gutmann, geb. Simon

• Geburtsdatum: 8.2.1863 in Jastrow
• Todesdatum: 9.12.1942 in Berlin
• letzte frei gewählte Adresse: Kavalierstraße 66 (früher Kavalierstraße 11)

Emma Gutmann stammte wie ihr Ehemann Hermann Gutmann (1857–1941) aus der Kleinstadt Jastrow in Westpreußen, heute: Jastrowie in Polen. 1903/04 erbauten die Gutmanns in der Dessauer Kavalierstraße ein modernes Kaufhaus (Textilgeschäft), das zugleich ihr Wohnhaus war. Das Geschäft übergaben sie 1914 dem Kaufmann Joseph Bornstein.

Das Ehepaar hatte fünf Kinder: den früh verstorbenen Sohn Ernst (1890–1911) und die Töchter Hertha, verheiratete Braunsberg (1886-?), Meta (1887-?), Else, verheiratete Jacobowitz (1895-?) und Gertrud, verheiratete Jacobowitz (1899–1924). 1937 konnte Emma Gutmann mit ihrem Mann im Kreise der Kinder und Enkel die Goldene Hochzeit feiern.

1939/40 ging das Grundstück Kavalierstraße 11 in „arischen“ Besitz über. Hermann Gutmann starb nach längerer Krankheit am 4. Mai 1941 in Dessau. Nach der Deportation ihrer Tochter Meta (April 1942) blieb Emma Gutmann allein zurück. Sie lebte jetzt in einem Zimmer des „Judenhauses“ Askanische Straße 10. Die Reichsvereinigung der Juden in Deutschland versuchte im Herbst 1942 erfolglos, sie im jüdischen Altersheim Halle (Saale) unterzubringen. Schließlich wurde Emma Gutmann im November 1942 in ein jüdisches Krankenhaus in Berlin überführt. Dort starb sie wenig später im Alter von 79 Jahren. Drei ihrer Kinder – Meta, Hertha und Else – wurden im Holocaust ermordet.

Lage des Stolpersteins für Emma Gutmann, geb. Simon

Stadtplan mit allen Stolpersteinen in Dessau-Roßlau