Max Fried
- Geburtsdatum: 24.11.1882 in Rosenberg/Oberschlesien
- letzte Wohnadresse: Loeperstraße 11 (heute: Hauptstraße 11), Ortsteil Roßlau
- Deportationsdatum: 14.4.1942 in das Ghetto nach Warschau
- Todesdatum: unbekannt
Max und Hedwig Fried waren Besitzer des bekannten Roßlauer Kaufhauses Adolf Fried (Wäsche, Kleidung und Spielwaren). Max Fried stammte aus Rosenberg in Oberschlesien (heute: Olesno, Polen). Die in Samter in der preußischen Provinz Posen (1871–1918 Deutsches Kaiserreich, heute: Szamotuły, Polen) geborene Hedwig (Hede) Fried war eine Tochter des Viehhändlers Moses Mottek (1860 – 1941) und seiner Ehefrau Helene (Lena) (1859 – 1941). Seit 1930 war Max Fried Mitglied der Repräsentanten-Versammlung der Dessauer Israelitischen Kultusgemeinde.
Das Ehepaar hatte zwei Töchter: Berta Ruth und Eva. Die ältere Tochter Berta Ruth zog nach ihrer Eheschließung zu ihrem Mann nach Heidelberg. Im Oktober 1940 wurde sie mit einem Massentransport in das Internierungslager Gurs deportiert. Sie starb wahrscheinlich in einem der Lager „im Osten“.
Die jüngere Tochter Eva wurde 1937 katholisch getauft. Die damit verbundene Hoffnung, dem Kind Demütigungen zu ersparen, erfüllte sich nicht. Die „Volljuden“ Max, Hedwig und die nun elfjährige Eva Fried mussten ihre Heimatstadt Roßlau am 13. April 1942 verlassen und wurden am folgenden Tag von Magdeburg aus in das Ghetto von Warschau deportiert. Alle drei starben im Holocaust, die genauen Umstände ihrer Ermordung sind unbekannt.
Das Haus der Familie Fried wurde ab 1939 als „Judenhaus“ benutzt. Hier wohnten zeitweilig auch Hedwig Frieds Eltern, Moses und Lena Mottek. Nach dem Tod seiner Frau wählte Moses Mottek den Freitod durch Gas. Beide wurden auf dem Dessauer jüdischen Friedhof beerdigt.
Andere jüdische Bewohner des Hauses waren die Witwe Martha Dziubek geb. Lewkowitz (1901 – ?) und ihr Sohn Manfred (1929 – ?). Sie konnten 1940 nach Argentinien emigrieren.
Lage des Stolpersteins für Max Fried