Johann Bernhard Basedow

Pädagoge und Theologe, Begründer des Dessauer Philanthropinums. Geb. 11.9.1724 in Hamburg, gest. 25.7.1790 in Magdeburg.

Der wegen seines aufgeklärten Rationalismus bekannte, von der religiösen Orthodoxie befehdete Basedow kam 1771 nach Dessau. Hier konnte er, gefördert von Landesfürst Leopold Friedrich Franz von Anhalt-Dessau, seine reformpädagogischen Ideen in einem umfangreichen, mit zahlreichen Kupferstichen versehenen „Elementarwerk“ niederschreiben und 1774 das Philanthropinum, eine reformpädagogische Musteranstalt, gründen.

Diese „Schule der Menschenfreundschaft“ sorgte mit ihrem auf Anschauung und Selbsttätigkeit der Schüler zielenden Unterricht, mit der Betonung von Leibesübungen, handwerklichen Fertigkeiten und Sprachenstudium für Aufsehen. Bekannte Reformpädagogen wie Christian Gotthilf Salzmann, Ernst Christian Trapp und Joachim Heinrich Campe wirkten hier als Lehrkräfte.

Schon 1776 trat der charakterlich schroffe und unstete Basedow von der Leitung der Anstalt zurück. 1793 musste das Philanthropinum schließen. Nicht zuletzt wurde Basedow auch als streitbarer Anhänger einer alle Menschen verbindenden, die konfessionellen Unterschiede relativierenden „natürlichen Religion“ und Verfechter religiöser Toleranz bekannt.