Joachim Ernst, Fürst von Anhalt

Geb. 20.10.1536 in Dessau, gest. 6.12.1586 in Dessau

Joachim Ernst, ein Sohn des Fürsten Johann IV. von Anhalt-Zerbst aus seiner Ehe mit Margaretha von Brandenburg, regierte ab 1561 zunächst in Teilen von Anhalt und konnte, nachdem sein Bruder Bernhard ohne Erben verstorben war, ab 1570 das zersplitterte Fürstentum wiedervereinigen. In seinem Regierungssitz Dessau ließ er die Süd- und Ostflügel des Residenzschlosses im Renaissancestil neu erbauen. Aus seiner Regierungszeit stammen auch eine Stadtordnung (1571), eine Polizeiordnung (1578).

Der Fürst war wissenschaftlich gebildet und nahm auch an den theologischen Debatten der Zeit zwischen Lutheranern und Reformierten lebhaften Anteil. 1582 ließ er in Zerbst das den Lehren Johann Calvins und Philipp Melanchthons verpflichtete „Gymnasium illustre“ – eine bis zum Ende des 18. Jahrhunderts bestehende kleine Landesuniversität – errichten. Nach seinem Tode wurde das Fürstentum unter seine fünf lebenden Söhne aufgeteilt, was eine erneute, bis 1863 währende Zersplitterung Anhalts zur Folge hatte.