Alberto Adriano

Am 14. Juni 2000 stirbt Alberto Adriano im Alter von 39 Jahren, nach drei Tagen im Koma, an den Kopfverletzungen, die ihm drei neonazistische Skinheads im Stadtpark von Dessau zugefügt hatten.

Alberto Adriano war 1988 als einer der letzten Vertragsarbeiter aus Mosambik in die DDR gekommen. In Dessau arbeitete er als Fleischermeister – auch nach der Wende. 1990 lernte er seine spätere Ehefrau Angelika kennen, das Ehepaar hat drei Kinder. Den Abend des 10. Juni 2000 – ein Pfingstsonnabend – verbringt Alberto Adriano bei Freunden, mit denen er sich die Übertragung des Eröffnungsspiels der Fußball-Europameisterschaft in Belgien und den Niederlanden anschaut. Gegen 1 Uhr nachts macht er sich auf den Rückweg vom Fußball-Fernsehabend zu seiner Familie.

Gegen 1:30 Uhr treffen die drei Naziskins auf Alberto Adriano. Noch auf der Straße, kurz vor dem Stadtpark, versperren sie ihm den Weg. „Die Angreifer finden ein Opfer ihres gemeinsamen Hasses“, stellte das Oberlandesgericht Naumburg im August 2000 in seiner mündlichen Urteilsbegründung fest. Mit unsagbarer Brutalität wird Alberto Adriano zu Tode gequält. Als er nach zahllosen Schlägen und Tritten ohnmächtig am Boden liegt, zertreten ihm die Angreifer mit ihren schweren Springerstiefeln den Schädel. Anwohner, die Alberto Adrianos Schmerzensschreie hören, alarmieren per Notruf die Polizei. Alberto Adriano wird schließlich im Stadtpark gefunden und ins Krankenhaus gebracht. Dort stirbt er am 14. Juni 2000, ohne das Bewusstsein wiedererlangt zu haben.

Ausführlicher Bericht als pdf

„Warum Adriano?“ 20 Jahre Erinnern und Mahnen 2000–2020 in Dessau, [eine Publikation des Multikulturellen Zentrums Dessau als pdf]](https://gedenkkultur-dessau-rosslau.de/assets/docs/Broschuere_Warum-Adriano_1.pdf)

Weitere Informationen hier: www.rechte-gewalt-sachsen-anhalt.de