Thekla Abel

  • Geburtsdatum: 30.10.1859 in Dessau
  • Todesdatum: 14.11.1938 in Dessau
  • letzte Dessauer Wohnadresse: Herzogsallee 14 (heute Mendelssohnstraße 14)

Thekla Abel war eine Tochter des Kantors und Schächters Moritz (Moses) Abel und dessen Ehefrau Rosalie geb. Cohn. Die Eheschließung fand 1858 in Wörlitz statt, wo Moses Abel seit 1851 bei der jüdischen Gemeinde angestellt war. Im Jahr der Eheschließung wechselte er zur deutlich größeren jüdischen Gemeinde in Dessau.

Hier wurden mindestens sechs Kinder des Ehepaares geboren: Thekla, Hermann (1860–1936), Alfred (1862-?), Paula (1863–1927), Johanna (1867–1932) und Leonhard (1871–1937). Hermann, Paula und Alfred Abel verzogen mit ihren Familien zum Ende des 19. Jahrhunderts ins Erzgebirge und nach Chemnitz. Für die unverheiratet gebliebenen Thekla und Johanna (Anna) und ihren Bruder Leonhard blieb Dessau der Lebensmittelpunkt.

Anlässlich des 70. Geburtstages von Thekla Abel gratulierte das vom anhaltischen Landesrabbiner herausgegebene Jüdische Gemeindeblatt für Anhalt und Umgegend und schrieb am 1.11.1929: „Die Jubilarin ist die Tochter des früheren langjährigen Dessauer Kantors. Wir wünschen ihr einen recht langen ungetrübten Lebensabend.“ Johanna Abel starb am 14. September 1932. Leonhard Abel, der lange Zeit Prokurist in der Firma Tuchmann (Sägewerk) war, starb am 30. Juni 1937. Thekla Abel nahm sich wenige Tage nach dem Pogrom des 9./10. November 1938 in ihrer Wohnung mittels Gas das Leben.

Seit 2004 erinnern auf dem Israelitischen Friedhof zwei von den Nachkommen finanzierte weiße Grabsteine an Thekla und Johanna Abel. Auch der Grabstein von Leonhard Abel ist vorhanden.

Lage des Stolpersteins für Thekla Abel

Stadtplan mit allen Stolpersteinen in Dessau-Roßlau